Viele Menschen im Kanton St.Gallen fühlen sich gesund und sind aktiv – doch psychische Belastungen, Schmerzen und Einsamkeit sind weit verbreitet. Die Ergebnisse des neuen Gesundheitsberichts zeigen, wo Handlungsbedarf besteht und die Prävention gezielt ansetzen kann.
Die Mehrheit der St.Galler Bevölkerung fühlt sich gesund: 86 Prozent schätzen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Auch die Lebensqualität wird von 95 Prozent positiv beurteilt. 82 Prozent sind körperlich aktiv – mehr als im Schweizer Durchschnitt. Gleichzeitig zeigt der neue kantonale Gesundheitsbericht: Psychische Belastungen, Schmerzen, Schlafprobleme oder Einsamkeit sind weit verbreitet.
Der Bericht basiert auf der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022, bei der der Kanton St.Gallen eine vergrösserte Stichprobe in Auftrag gab. Er zeigt, wie sich der Gesundheitszustand, das Gesundheitsverhalten und die Gesundheitsversorgung im Kanton darstellen – und wo gezielt angesetzt werden kann.
Besonders auffällig sind die Belastungen im psychischen Bereich: Jede fünfte erwerbstätige Person fühlt sich emotional erschöpft, 13,5 Prozent psychisch belastet, über ein Viertel schläft schlecht. Auch Rückenschmerzen sind sehr häufig und betreffen 37 Prozent, besonders häufig Frauen. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt mit einem Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etwa Bluthochdruck oder Übergewicht.
Der Bericht unterstreicht die Bedeutung gezielter Präventions- und Gesundheitsförderungsmassnahmen – gerade für Gruppen, die gesundheitlich stärker belastet oder beim Zugang zum Gesundheitssystem benachteiligt sind. Bildung, soziale Integration und gute Arbeitsbedingungen sind wichtige Schutzfaktoren.
Die Ergebnisse des Berichtes dienen als Grundlage für Politik, Fachpersonen und Verwaltung: Sie zeigen, wo gezielt angesetzt werden kann, um die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig zu fördern, Versorgungsstrukturen bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen bestmöglich zu unterstützen.